Depressionen
Chronisch Kranke: Begleitdepression behandeln
München (netdoktor.de). Die Behandlung einer begleitenden Depression bei chronischen Erkrankungen lohnt sich. Wer an einer chronischen Erkrankung leidet, ist oft depressiv und kann auch deshalb nicht mehr arbeiten. Allzu selten wird das psychische Leiden behandelt - trotz guter Erfolgsaussichten. Dies sind die Ergebnisse von Studien der Arbeitsgruppe um Dr. med. Dipl.-Psych. Bernd Löwe an der Abteilung für Psychosomatik und Allgemeine Klinische Medizin der Universität Heidelberg. Die Wissenschaftler untersuchten Patienten, die an chronischem Rheuma oder Lungenhochdruck litten. Zehn bis 20 Prozent aller Patienten, die in Arztpraxen behandelt werden, leiden an einer Depression. Bei Klinikpatienten ist die Zahl noch höher. "Oft ist dies eine Reaktion auf die körperliche Krankheit und ihre Konsequenzen, etwa den Verlust sozialer Kontakte, " erklärt Dr. Löwe. Den Patienten fehlt der Antrieb, sie können sich nicht konzentrieren, schlafen schlecht und schaffen es nicht mehr, auf andere Menschen einzugehen. Auch Selbstmordphantasien kommen vor. Wie stark solche Depressionen die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen, zeigt die Heidelberger Studie, die in Kooperation mit der Rheumaambulanz der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg durchgeführt wurde. Von knapp 360 Patienten mit einer milden rheumatischen Erkrankung waren rund fünf Prozent arbeitsunfähig. Kam eine psychische Störung dazu, waren es 17 Prozent. Bei schweren entzündlich-rheumatischen Erkrankungen stieg die Quote der arbeitsunfähigen Patienten von 25 auf 50 Prozent, wenn gleichzeitig eine psychische Störung vorlag. Depressionen sind demnach ein unabhängiger Risikofaktor zur Entwicklung von Arbeitsunfähigkeit. "Die Untersuchung zeigte auch, dass nur jeder vierte Patient, der unter Depressionen oder einer Angststörung litt, ärztlich behandelt wurde", stellte Dr. Bernd Löwe fest. Eine zweite Heidelberger Studie bei Patienten mit Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie) untermauert den Zusammenhang zwischen dem Krankheitsgrad und dem Auftreten von Depressionen oder Angststörungen. Der Lungenhochdruck kann bereits bei jungen Erwachsenen zu Schwindelgefühlen, Luftnot, verringerter Leistungsfähigkeit und Ohnmachtsanfällen führen. In Zusammenarbeit mit der Patientenorganisation "Pulmonale Hypertonie e.V." befragten die Heidelberger Wissenschaftler 164 Patienten aus dem gesamten Bundesgebiet. Demnach litten durchschnittlich 35 Prozent an behandlungsbedürftigen psychischen Störungen; im schwersten Krankheitsstadium waren es bereits 61,9 Prozent. Auch hier, so Dr. Löwe, befanden sich nur 24 Prozent mit behandlungsbedürftigen psychischen Störungen in psychotherapeutischer oder medikamentöser Behandlung. "70 Prozent der depressiven Verstimmungen können mit Psychotherapie und/oder Medikamenten erfolgreich behandelt werden", betont Dr. Löwe. "Bei den restlichen 30 Prozent ist in den meisten Fällen zumindest eine Besserung zu erreichen."
Quelle: Netdoktor.de vom 24.10.2005
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