Depressionen

Ohne Serotonin nimmt die Seele Schaden

idw: Wenn die innere Uhr des Menschen falsch geht, leidet die Psyche. Im aktuellen Vortrag der Veranstaltungsreihe "Medizin im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Gesellschaft" informiert Prof. Dr. med. habil. Peter Bräunig vom Klinikum Chemnitz über "Störungen des Serotonin-Stoffwechsels bei psychischen Erkrankungen und ihre Behand- lung". Der Chefarzt  der Klinik für Psychiatrie, Verhaltensmedizin und Psychosomatik wird über dieses Thema am 27. Juni 2001 ab 17.30 Uhr im Chemnitzer Uni-Teil, Straße der Nationen 62, Hörsaal 201, sprechen. Ausgehend von der Bedeutung dieses Hormons für die menschlichen Körperfunktionen wird er die Auswirkungen des Serotoninmangels bei psychischen Erkrankungen beschreiben und Therapiestrategien vorstellen. Der Eintritt ist kostenlos. Zum Hintergrund: Serotonin ist ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Hormonsystems. Hormone werden auch als Botenstoff oder als Neurotransmitter bezeichnet, weil sie bestimmte Informationen von Nervenzelle zu Nervenzelle übermitteln. Serotonin beeinflusst Appetit und Schlaf, steuert den Sexualtrieb, ie Körpertemperatur und hat Auswirkungen auf die Gemütslage. Ausreichend Serotonin im Körper macht ruhig und ausgeglichen, extremer Serotoninmangel dagegen führt zu emotionaler Überempfindlichkeit oder sogar zu aggressivem Verhalten. Dauerhafte Mangelerscheinungen können zahlreiche psychische Erkrankungen befördern: Depressionen, Angst-, Belastungs-, Schlaf- oder Essstörungen. Auch die schmerzvollen Migräne-Attacken sind auf einen Serotoninmangel zurückzuführen. Bei der modernen Behandlung psychischer Erkrankungen werden heute am häufigsten so genannte Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer eingesetzt. Diese Psychopharmaka sollen das verfügbare Hormonangebot steigern. Bei der Akuttherapie der Migräne hat sich die Wirkstoffgruppe der Triptane bewährt. Triptane entfalten im Körper eine dem Serotonin vergleichbare Wirkung und mindern so den Schmerz im Kopf. www.tu-chemnitz.de

25.06.01

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