Depressionen

Bündnis gegen Depression: Deutlich weniger Selbstmorde

Nürnberg (dpa) - Neun Monate nach dem Start des bundesweit einmaligen Aktionsprogramms "Nürnberger Bündnis gegen Depression" ist die Zahl der Selbstmorde in der Stadt drastisch zurückgegangen. Von Januar bis September seien so wenig Suizide gezählt worden wie seit 20 Jahren nicht mehr, teilten die Organisatoren des Forschungsprojekts am Freitag mit. Beim Start im Januar hatte es geheißen, im Erfolgsfall solle das Modell auf ganz Deutschland ausgedehnt werden. Das Bündnis aus Ärzten, Psychologen, Kliniken, Kirchen und städtischem Gesund- heitsamt will intensiv über die Krankheit Depression aufklären. Dabei werden Ärzte gezielt fortgebildet; Plakate und öffentliche Veranstaltungen informieren die Bevölkerung über Depression. Das Projekt wird vom Bundesforschungsministerium unterstützt. "Wir werten derzeit sorgfältig aus, ob und welche Faktoren des Aktionsprogramms zum Absinken der suizid- und Suizidversuchsrate geführt haben", erläuterte der Sprecher des Kompetenznetzes Depression, Professor Ulrich Hegerl. Die Aktivitäten würden zugleich fortgesetzt. "Es gibt weiterhin einen großen Aufklärungsbedarf." Nähere Einzelheiten zu den Erfolgen des Projekts sollen am 11. Oktober bei einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden. Schwere Depressionen werden nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in 20 Jahren nach Herzkrankheiten das zweithäufigste Leiden überhaupt sein. Weltweit bringen sich jedes Jahr rund eine Million Menschen um. (bs)

Quelle: Netdoktor.de vom 29.09.2001

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