Epilepsie

Epilepsie: Fettreiche Diät soll vor Anfällen schützen

Baltimore - Rund 50 Millionen Menschen leiden weltweit an Epilepsie - etwa 30 Prozent davon an einer schwer behandelbaren Form, die auf viele Medikamente nicht anspricht. Wie die "Welt am Sonntag" berichtet, kann in diesen Fällen eine strenge Diät deutliche Erleichterung bringen. Das zeige eine Langzeitstudie an fünfjährigen Kindern. "Die Diät ist eine exzellente Alternative zur Medikation", sagt Studienleiter John Freeman von den Johns Hopkins Medical Institutions in Baltimore. "Wir sehen lang andauernde Erfolge." Die Kinder bekamen zwei Jahre lang eine sehr fettreiche Kost - 90 Prozent ihres Energiebedarfs wurden durch Fett gedeckt. Dafür aber erhielten sie nur 75 Prozent der normalen Kalorienzufuhr - außerdem Vitamine und Mineralien, um eine Fehlernährung zu vermeiden. Nach sechs Jahren war die Anzahl der Anfälle von durchschnittlich 410 pro Monat bei der Hälfte der 150 Kinder auf 200 Anfälle abgesunken. Zwanzig Kinder hatten überhaupt keine Anfälle mehr. Folge der Fettdiät ist ein starker Anstieg so genannter Ketone im Blut. Auf welche Weise diese Stoffgruppe das Krankheitsgeschehen positiv beeinflusst ist derzeit noch unklar. "Jetzt kommt eine Welle neuer Forschungen in Gang", so Freeman. (ths)

Quelle: Netdoktor.de vom 21.10.2001

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