Epilepsie

Epilepsie: Ausreichend Selen schützt

Berlin (dpa/bb) - Eine ausreichende Zufuhr des Spurenelements Selen schützt nach Angaben der Berliner Charité im Tierversuch vor Epilepsie und Hirnzelltod. «Es wäre lohnenswert, Epileptiker und Schlaganfall-Patienten auf ein zu niedriges Selen-Niveau im Blut zu untersuchen», sagte am Mittwoch die Charité-Neurobiologin Anja Bräuer zu den Konsequenzen der Untersuchung an Ratten. Tiere mit selenarmer Nahrung hatten doppelt so starke Krampfanfälle wie Tiere mit normaler Ernährung. Die Forscher um Robert Nitsch aus dem Institut für Anatomie der Charité hatten einer Rattengruppe extrem selenarme Nahrung gegeben und die Kontrollgruppe normal ernährt. Anschließend lösten sie bei den Tieren durch ein Medikament Krampfanfälle aus. «Es zeigte sich, dass die selenarmen Ratten doppelt so starke und langandauernde Krämpfe erlitten», sagte Bräuer. Auch die Menge an abgestorbenen Hirnzellen belief sich auf das Doppelte. «Selen in ausreichenden Mengen ist essenziell für das Gehirn», so Bräuer. Sie verwies auf ein Experiment Aachener Ärzte, die 1994 zwei Kleinkindern zusätzliches Selen verabreichten, worauf sich deren Krampfanfälle verringerten. Die Ergebnisse der Bräuer/Nitsch- Versuche wurden im November 2002 in der Fachzeitschrift der Federation of the American Societies for Experimental Biology (FASEB Journal) veröffentlicht.

Quelle: Netdoktor.de vom 03.04.2003

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