Kinder / Jugendliche

Magersucht: Mehrzahl der Erkrankten unheilbar

München (dpa) - Derzeit kann die Mehrzahl der Magersüchtigen nach Einschätzung von Experten auch durch Psychotherapie und Klinikaufenthalt nicht geheilt werden. Darauf weist der Berufsverband der Frauenärzte in München hin. Demnach nimmt jede dritte Magersüchtige nach einer Therapie zwar etwas zu, das Normalgewicht wird aber nicht annähernd erreicht. Bei jeder vierten bleibt das Krankheitsbild auf Dauer bestehen, und jede zehnte stirbt sogar infolge ihrer Magersucht. Nur bei 30 Prozent der Patienten kommt es nach einer Behandlung zu einer vollständigen Besserung. Bei sehr starkem Untergewicht und medizinischen Komplikationen ist eine Klinikeinweisung unumgänglich, so der Ärzteverband weiter. Bestehe akute Lebensgefahr, sei sogar eine Zwangsernährung gegen den Willen der Betroffenen erforderlich. In der Psychotherapie zählten Familien- und Partnertherapie sowie Entspannungstechniken und Übungen zur Körperwahrnehmung zu den Behandlungsmöglichkeiten. Günstig sei oft auch die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe. Die Adressen von Selbsthilfegruppen können den Angaben zufolge beim örtlichen Gesundheitsamt erfragt werden.

Quelle: Netdoktor.de vom 16.01.2003

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