Kinder / Jugendliche

Hyperaktive Kinder: Ritalin-Konsum «erschreckend»

Köln (dpa) - Der IKK-Bundesverband hat eine «erschreckende» Zunahme von Verschreibungen des umstrittenen Ritalin für hyperaktive Kinder kritisiert. Ärzte, die das amphetaminartige Medikament verordneten, sollten speziell ausgebildet sein und dies durch eine besondere Qualifikation nachweisen, verlangte der Verband am Freitag in Bergisch Gladbach bei Köln. Eine Ritalin-Therapie sei keinesfalls immer sinnvoll und berge ein Sucht-Risiko in sich. Das Medikament mit dem Wirkstoff Methylphenidat falle in Deutschland unter das Betäublungsmittelgesetz. Oft könne eine Psychotherapie besser beim Aufmerksamkeits- Defizit-Syndrom (ADS) helfen als eine Ritalin-Gabe, betonte der IKK- Bundesverband. Dennoch sei in der gesamten Gesetzlichen Krankenversicherung eine drastische Zunahme feststellbar. Bei den IKK-Versicherten stiegen die Verordnungszahlen von 1999 bis 2002 um das zwei- bis dreifache. Von ADS sind nach unterschiedlichen Angaben zwischen zwei bis sechs Prozent der Kinder und Jugendliche betroffen. Sie leiden in Folge ihrer Hyperaktitivität unter Konzentrationsschwäche und reagieren teilweise unkontrolliert oder aggressiv. Ritalin wirkt beruhigend auf hyperaktive Kinder.

Quelle: Netdoktor.de vom 25.01.2003

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