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Psychisch Kranke: Experten für Erhalt der Ambulanzen

München (dpa) - Bei einer Landtagsanhörung haben Psychiatriefachleute, Patienten und Mediziner für den Erhalt der an akutem Geldmangel leidenden Sozialpsychiatrischen Dienste plädiert. Kürzungen bei der ambulanten Betreuung psychisch kranker Menschen würden nach übereinstimmender Einschätzung von Wohlfahrtsverbänden und Medizinern hohe Folgekosten nach sich ziehen. Für viele Patienten bliebe dann nur die wesentlich teurere stationäre Behandlung. Die Sozialpsychiatrischen Dienste bieten viele ambulante Leistungen für psychisch kranke Menschen - von der Soforthilfe bei einer akuten Krise bis zu Ratschlägen bei Alltagsproblemen. Die Krankenkassen sind jedoch aus der Finanzierung ausgestiegen, die ebenfalls an chronischem Geldmangel leidenden Bezirke können dies nicht auffangen. Bayernweit drohe daher eine schlechtere Versorgung, warnte Hilde Rainer-Münch vom Landes-Caritasverband Bayern. «Die Sozialpsychiatrischen Dienste sind ein unverzichtbarer Bestandteil der medizinischen Versorgung.» Das Bayerische Rote Kreuz betonte in einer schriftlichen Stellungnahme, dass ein Ausbau der Dienste mittel- und langfristig großes Einsparpotenzial biete. Der Mediziner Michael von Cranach beklagte, dass nach wie vor viel zu viel Geld in teure stationäre Einrichtungen fließe. «Es gibt ein Überangebot an Heimplätzen, aber zu wenig ambulante Betreuung.»

Quelle: Netdoktor.de vom 05.03.2004

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