Sozialpsychatrie

Mit psychisch Kranken leben - selbstbewusst und solidarisch

Abstract von U. Brand (Konstanz)
Als Selbsthilfeverband der Familien in der Psychiatrie hat sich der Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker e.V. in diesem Jahr ein neues Leitbild gegeben. Zentrales Anliegen dabei ist, noch offensiver und vor allem effektiver Sachwalter zu sein für die Interessen von Menschen mit seelischen Störungen und ihrer Familien, die dabei stets Mitbetroffene sind. Wesentliches Antriebsmoment zur Gründung des Bundesverbandes der Angehörigen psychisch Kranker schon 1985 war die Zielsetzung, als Selbsthilfeorganisation "der Diskriminierung von Angehörigen und Patienten auf allen Ebenen entgegen zu wirken". Aufgeklärte und selbstbewusste Familien - psychisch Kranke und ihre Angehörigen -, die ihre Rechte kennen und Hilfe einfordern, sind dabei selbst die wichtigsten "Träger" dieser Botschaft.Vorgestellt werden die unterschiedlichsten Aktivitäten von Seiten der Familien, die oft nur in Zusammenarbeit mit Weggefährten und Partnern möglich sind.

Öffentlichkeitsarbeit:
Mitherausgeber der Psychosozialen Umschau; Herausgeber eines Leitfadens für Angehörige; Pressebüro in Berlin.
Vergabe eines Journalistenpreises "Schizophrenie und Stigma".
Beteiligung als Kooperationspartner an der ZDF-Aktion "anders gleich sein".

Aufzeigen von Defiziten im psychiatrischen Versorgungssystem:
Sammeln von Unterschriften zugunsten einer von Leistungen der Sozialhilfe unabhängigen Existenzsicherung für chronisch psychisch kranke Menschen - Abgabe von Stellungnahmen ("25 Jahre Psychiatrie-Enquete", Sozialgesetzbuch (SGB) Neuntes Buch, Gleichstellungsgesetz).

Interessenvertretung gegenüber Parlament und Regierung:
Erarbeiten von Wahlprüfsteinen zur Bundestagswahl 2002: Ein wesentlicher Prüfstein für uns ist die Bereitschaft der Parteien, Entstigmatisierung psychischer Krankheit aktiv zu fördern und die Einbeziehung der Familien in Entstigmatisierungsprogramme zu unterstützen. Grund für die soziale Diskriminierung und Ablehnung psychisch Kranker und ihrer Familien sind häufig unzureichende Versorgungsstrukturen. Mit unseren Aktivitäten wollen wir diesen verhängnisvollen Kreislauf wo immer möglich durchbrechen.

Weiterführende Informationen --> www.bapk.de

Quelle: Lichtblick-newsletter.de vom 20.12.2002

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