Sozialpsychatrie

Virtuelle Beratungsstelle bietet Hilfe bei psychosozialen Problemen

Berlin (ddp-bln). Die vor einem Jahr vom Berliner Paritätischen Wohlfahrtsverband und einer Internetagentur eröffnete virtuelle Beratungsstelle für psychosoziale Probleme erfreut sich wachsenden Zuspruchs. Die Homepage www.das-beratungsnetz.de habe sich "rasant" entwickelt, sagte Projektleiter Edgar van Eckert von der Berliner Internetagentur zone 35 new media der Nachrichtenagentur ddp. Ende 2001 seien 20 Organisationen an dem Projekt beteiligt gewesen, gegenwärtig bereits rund 40. Anfang 2003 soll ihre Zahl weiter steigen. Zudem suchten immer mehr Menschen auf diesem Weg Hilfe. 1200 Beratungen habe es seit November 2001 gegeben. Im Monat würden 100 000 page views registriert.

Die virtuelle Beratungsstelle bietet Hilfe bei vielen Problemen, darunter Mobbing, sexueller Missbrauch, Essstörungen, Stress mit den Eltern oder Depressionen. Der Wohlfahrtsverband greift dabei auf die Erfahrungen seiner Mitgliedsorganisationen zurück. An dem Projekt beteiligt sind beispielsweise Pro Familia, die Berliner Aidshilfe oder das Drogenhilfeprojekt Fixpunkt. Sie bieten nach Terminvergabe Chat- oder E-Mail-Beratung an. Die Nutzer können aber auch im "virtuellen Wartezimmer" miteinander reden. Regelmäßig moderierte Themenchats mit Experten ergänzen das Angebot.

Über das Internet werden vor allem jüngere Menschen angesprochen, aber auch Ratsuchende, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Van Eckert zufolge sind 64 Prozent der Nutzer jünger als 26 Jahre. 70 Prozent der Ratsuchenden sind Frauen. Finanziert wird das den Angaben zufolge in Deutschland einmalige Projekt aus Geldern der Soziallotterie Stiftung Deutsches Hilfswerk. Dafür werden unter anderem die Mitarbeiter für die Onlineberatung qualifiziert.

Quelle: Lichtblick-newsletter.de vom 26.11.2002

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