Epilepsie
Epilepsie: Freiburger Mediziner entwickeln neue Methode
Freiburg (dpa) - Freiburger Mediziner haben ein neues Verfahren im Kampf gegen Epilepsie entwickelt. Die Methode solle auch Epilepsie-Erkrankten helfen, die nicht mit Medikamenten behandelt werden können, sagte der Leiter der Neurochirurgischen Universitätsklinik, Josef Zentner, am Freitag. Mit Hilfe eines Computers könnten Schäden an der Hirnrinde schneller als bisher entdeckt werden. Solche Schäden können zu Epilepsie-Anfällen führen. Ein Schwerpunkt soll die Behandlung von Kindern sein. "Wir setzen dort an, wo die Medizin bisher versagt hat", sagte Zentner. Kleinste Veränderungen der Hirnrinde, die Ursache für die Epilepsie-Erkrankung sein könnten, seien mit Hilfe der in Freiburg entwickelten Technik nachweisbar und könnten dadurch operativ entfernt werden. Mit einem Kernspintomographen werden laut Zentner Daten der Hirnrinde eines Epilepsie-Patienten ermittelt und mit den Daten Gesunder verglichen. Bei einer Veränderung könne dem Patienten durch einen chirurgischen Eingriff geholfen werden. Dies komme besonders Kindern zugute, sagte Zentner. "Wenn ein Schaden an der Hirnrinde frühzeitig erkannt und behoben wird, bleibt das Kind ein Leben lang anfallsfrei", sagte der Mediziner. Eine Therapie mit Medikamenten werde durch die Operation überflüssig. Epilepsie zählt zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Jeder 100. Deutsche ist davon betroffen. Die in Freiburg entwickelte Methode kann nach Zentners Angaben bis zu 15 Prozent aller Epilepsie- Erkrankten helfen. Bisher seien mehr als 40 Patienten behandelt worden, die Heilungsquote liege bei 75 Prozent. Das Verfahren wird bei einem Epileptologischen Symposium am Wochenende in Freiburg vorgestellt. Dazu werden 150 Experten aus Deutschland erwartet.
Quelle: Netdoktor.de vom 22.06.2002
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