Depressionen

Depressionen: Partnerschaftskrise erhöht das Risiko

München (dpa) - Wer in einer unglücklichen Beziehung lebt, hat ein 25-fach erhöhtes Risiko, depressiv zu werden. Damit seien Partnerschaftsprobleme ein wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung einer Depression, berichtet die in München erscheinende Fachzeitung «Ärztliche Praxis» unter Berufung auf Ergebnisse der Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Göttingen. Der Zusammenhang zwischen einer unbefriedigenden Beziehung und dem Abrutschen in eine Depression zeigt sich demzufolge bei Frauen deutlicher als bei Männern. Dies könne daran liegen, dass Frauen in Beziehungen häufiger der abhängigere Partner sind. Der Grund könne aber auch sein, dass sie einfach häufiger zum Arzt gehen und depressive Symptome bei ihnen dadurch eher entdeckt werden. Wenn einer der Partner unter einer Depression leidet, kann sich dies in der Beziehung auf unterschiedliche Art äußern: Manche haben kaum noch eigene Interessen, sind abhängig von der Zuwendung des anderen und ziehen sich in ihre Depression zurück. Andere wiederum haben zu hohe Leistungsansprüche und leiden unter jedem Anflug von Kritik. Sie legen ein eher aggressives Verhalten an den Tag. Auf jeden Fall dürfe bei der Therapie einer Depression die Beziehung nicht ausgeklammert werden. Dies geschehe allerdings immer noch oft, kritisieren die Wissenschaftler.

Quelle: Netdoktor.de vom 22.04.2003

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