Depressionen
Psychiater: immer mehr Jugendliche ängstlich und depressiv
München (dpa) - Die Vereinzelung und Vereinsamung in Deutschland hat nach Auffassung von Psychiatern zu einem dramatischen Anstieg von Depressionen und Ängsten bei Kindern und Jugendlichen geführt. Als Gründe für diese Entwicklung nannten Wissenschaftler auf einem Internationalen Symposium für Dynamische Psychiatrie in München die oft exzessive Nutzung des Internets und den Verlust zwischenmenschlicher Beziehungen. Auch elf Prozent der Erwachsenen in Deutschland litten deshalb unter Depressionen, hieß es. Die "erlebte Vereinzelung" entspreche nicht dem menschlichen Urbedürfnis nach Kontakt und Bindung, hieß es auf dem Kongress. Seine Persönlichkeit und Identität entwickle der Mensch vor allem im Austausch mit anderen Menschen. Misslinge diese Form der Sozialisation, seien Beziehungsstörungen, soziale Ängste und Beziehungs-Erkrankungen (Borderline-Störungen) die Folgen. Zu dem fünftägigen Kongress (13. bis 17. März) sind in München rund 400 Teilnehmer aus über 20 Ländern zusammen gekommen. Ziel der Veranstaltung sei es, die Bedeutung "zwischenmenschlicher Netzwerke" zu betonen und Behandlungsformen für Störungen der Gruppenbindung zu diskutieren. Im Mittelpunkt der Behandlung psychischer Störungen steht für die Dynamische Psychiatrie die Gruppentherapie. (ee)
Quelle: Netdoktor.de vom 14.03.2001
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